Samiratou Teouri

Samiratou Teouri

Im Gespräch
Position
Operations Agent
Bei FROMMER LEGAL seit
September 2020
Studium I Abschluss
Rechtsanwaltsfachangestellte

Samiratou Teouri

Im Gespräch
Samiratou Teouri
Position
Operations Agent
Bei FROMMER LEGAL seit
September 2020
Studium I Abschluss
Rechtsanwaltsfachangestellte

Liebe Samiratou, erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner abgeschlossenen Ausbildung bei FROMMER LEGAL! Als eine unserer jüngsten Mitarbeiterinnen, erzähl mal: Wie hast Du Deine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten bei uns erlebt? Gab es Besonderheiten, die Du in anderen Kanzleien vielleicht so nicht vorgefunden hättest?

Mit der Ausbildung bei FROMMER LEGAL begann für mich ein neuer Lebensabschnitt. Bei meinen ersten Schritten in der Kanzlei hatte ich noch den Gedanken, die Jüngste und unbekannte Neue zu sein, die alles von Beginn an lernen muss. Ein neuer Tagesablauf, neue Menschen um mich, neue Büros. Wenn ich heute auf die ersten Wochen in der Kanzlei zurückblicke, kann ich über meine Unsicherheit von damals nur schmunzeln. Denn einen besseren Start ins Berufsleben hätte ich wohl sonst nirgends gefunden. Von Tag eins an wurde ich an die Hand genommen und bis heute durch die Jahre der Ausbildung begleitet. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie überwältigend die ersten Wochen in der Kanzlei für mich waren, dennoch gelang es meinen Kolleginnen und Kollegen und meinen Vorgesetzten stets, Zeit für mich zu finden und mir alles klar und deutlich zu erklären. Alle hier haben die Zeit für mich so interessant gestaltet, dass ich ununterbrochen dazulernen wollte und heute gerne auf die Jahre zurückblicke. Dass meine Ausbildung nicht von einer Anwältin oder einem Anwalt geleitet wurde, sondern sowohl von ausgelernten Rechtsanwaltsfachangestellten als auch von Rechtsfachwirtinnen, sehe ich übrigens als riesigen Vorteil gegenüber anderen Kanzleien. Meiner Meinung nach ist es zwar hin und wieder schön, Anwälten über die Schulter zu blicken, jedoch sind diese oft die falsche Anlaufstelle für fachliche Fragen aus dem ReFa-Alltag.

Es klingt, als hättest Du die Zeit genossen. Was würdest Du jemandem mit auf den Weg geben, der überlegt, in diesem Bereich ins Berufsleben zu starten? Gibt es bestimmte Eigenschaften, die jemanden besonders für die Ausbildung zur oder zum Rechtsanwaltsfachangestellten prädestinieren? Und für wen ist dieser Beruf vielleicht eher nichts?

Ich glaube nicht, dass es einen Stereotypen für Rechtsanwaltsfachangestellte gibt. Aber ich kann so viel sagen: Wer offen für Neues ist und jeden Tag dazulernen möchte, ist hier gut aufgehoben. Das Wichtigste ist wohl wirkliches Interesse an der Materie. Wenn man sich nicht für Recht und die Abläufe in einer Rechtsanwaltskanzlei interessiert oder begeistern kann, wird es schwierig, die Motivation während der Ausbildung – auch in der Berufsschule – aufrechtzuerhalten. Genauso wichtig ist es, während der Ausbildung eine klare Arbeitsstruktur zu entwickeln oder diese am besten gleich mitzubringen. Ich sag´s mal so: Für besonders kreative Personen, die Angst vor Routine und festen Abläufen haben, ist der Beruf wahrscheinlich nichts!

Du sprichst sehr begeistert von Deiner Ausbildung. Und dennoch nimmt die Zahl der Auszubildenden in Deinem Bereich fortlaufend ab. Vor zehn Jahren waren es in Deutschland knapp 60% mehr auszubildende Rechtsanwaltsfachangestellte als heute. Was denkst Du, woran liegt das? Wieso scheint dieser Ausbildungsberuf an Attraktivität zu verlieren?

Ich denke, viele Menschen wissen zum einen kaum, dass es diesen Beruf gibt. Ich selbst habe erst ein Jahr vor Beginn meiner Ausbildung davon erfahren. In weiterführenden Schulen wird oft der Eindruck vermittelt, man käme nur durch ein Jurastudium mit Recht in Kontakt. Nur selten wird über Rechtsanwaltsfachangestellte gesprochen, was schade ist, denn sonst hätte ich vielleicht schon früher mit meiner Ausbildung begonnen. Zum anderen herrscht in vielen Anwaltskanzleien eine starke Ellbogenmentalität. Diese Mentalität überträgt sich oft auf die Rechtsanwaltsfachangestellten und kann auch dort zu ungesundem Konkurrenzdenken führen – natürlich kein Arbeitsumfeld, das junge Leute anzieht.

Du gibst mir das richtige Stichwort. Du hast Deine Ausbildung zusammen mit einer Kollegin abgeschlossen, richtig? Wie war Eure Beziehung in dieser Zeit? Gab es Rivalitäten oder war es ein gemeinsames Lernen und Arbeiten Hand in Hand?

Ich hatte nie das Gefühl, in einem Wettbewerb zu stehen oder verglichen zu werden. Das Verhältnis zu meiner Kollegin war immer freundschaftlich. Wir waren von Anfang an ein Team – unser Endgegner: klar, die Abschlussprüfung. Aber wir waren beide bereit, einander auf dem Weg dorthin zu unterstützen, wo wir nur konnten. Bis zuletzt haben wir uns gegenseitig ermutigt, gemeinsam erfolgreich zu sein und lernten voneinander. Natürlich wurde die Aufregung immer größer, umso näher die Abschlussprüfung rückte. Aber nicht zu bestehen, war für uns nie eine Option. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem wir unsere Prüfungsergebnisse bekamen – wir waren überglücklich. Vielleicht war ich sogar noch etwas glücklicher über den Erfolg meiner Kollegin, als über meinen eigenen, denn ich hatte es ihr von Herzen gewünscht. Unser Team organisierte sogar eine Überraschungsparty im Garten der Kanzlei, auf der wir alle noch einmal die Möglichkeit hatten, zusammen auf die letzten drei Jahre zurückzublicken und anzustoßen.

Zu feiern gibt es auch, dass Ihr beide direkt nach der Abschlussprüfung übernommen wurdet – kein Azubi mehr zu sein, muss sich gut anfühlen. Wie hat sich Dein Arbeitsalltag verändert, seit Du als Vollzeitmitarbeiterin in der Kanzlei arbeitest?

Jeder Azubi arbeitet darauf hin, irgendwann ausgelernt zu sein, denn dann kann man sich über mehr Verantwortung und natürlich mehr Gehalt freuen. Gegen Ende der Ausbildung stieg die Vorfreude, das Gelernte bald eigenständig anzuwenden. Während der Prüfungszeit habe ich mir viele Gedanken über meine Zukunft gemacht und beschlossen, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Nach bestandener Abschlussprüfung habe ich über meine Pläne gesprochen, von München nach Köln zu ziehen. Meine Vorgesetzte nahm sich Zeit, um über meinen Wunsch nachzudenken und schon bald erhielt ich die großartige Nachricht, im Homeoffice aus meinem neuen Zuhause arbeiten zu können. Jetzt arbeite ich 100% remote als Operations Agent und genieße es täglich, eine Tätigkeit rund um die Zwangsvollstreckung auszuführen, die mich schon in der Ausbildung sehr interessiert hat. Hier leite ich selbst Maßnahmen ein, bearbeite die eingehende digitale Post und kümmere mich um unsere digitalen Akten. Highlights dabei sind natürlich die eigenständige Bearbeitung und Beantwortung von Korrespondenz.

Wie gefällt Dir der Tapetenwechsel bis jetzt? Und ich hoffe, trotz der langen Anreise nach München wirst Du weiterhin bei unseren Kanzlei-Events dabei sein?

Bisher habe ich mich sehr gut eingelebt. Je mehr Zeit ich hier verbringe, desto glücklicher bin ich über meine Entscheidung, etwas Neues gewagt zu haben. Ich werde weiterhin, soweit es mir möglich ist, immer an den Team-Events teilnehmen.

Vielen Dank, liebe Samiratou, für dieses offene und ehrliche Gespräch! Deine Erfahrungen und Einblicke werden sicherlich vielen, die vor der Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung in diesem Bereich stehen, eine wertvolle Orientierung bieten!

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